Letztes Jahr auf der re:publica 2010 stellte Peter Sunde mit Flattr einen Service vor, der viel Hoffnung weckte, von vielen jedoch genauso skeptisch beäugt wurde. Das erste social micro-payment system sollte endlich schnelles und einfaches “Spenden” von kleineren Beträgen für interessante Inhalte ermöglichen und so Blogger und andere Content-Produzenten an ihren Produkten ohne Werbung verdienen lassen. Das System kann allerdings nur über Reichweite funktionieren, wenn der Service also fast von jedem genutzt wird.
Letzten Donnerstag, ein Jahr später, war Peter Sunde wieder in Berlin. Barfuss zog er auf der Bühne im Friedrichspalast im Rahmen re:publica 11 Resumee über das vergangene Jahr und stellte gleichzeitig neue Funktionen und Pläne für die nächsten Monate vor. Die Bilanz der letzten 12 Monate ist, laut Peter Sunde, durchaus sehr positiv, so steigt die Verbreitung stark und besonders auffällig in Deutschland. Top-Blogs weltweit würden Falttr einsetzen und zum Teil auch hohe Erträge (4-stellig im Monat) damit einnehmen, in keinem anderen Land sei der Service aber so schnell angenommen worden und in so einer Breite vertreten wie in Deutschland. Er verriet außerdem, dass momentan ca. 100.000€ monatlich über Flattr ausgeschüttet werden.
Und was gibt es Neues? Flattr ist zum Beispiel ab sofort sowohl in deutscher, als auch in französischer und schwedischer Sprache verfügbar.
Die zwei wichtigsten neuen Funktionen haben das Potenzial, den Service wirklich weiter nach vorne bringen. So soll die Revshare partner integration die Möglichkeit bieten, als Service-Anbieter Flattr-Buttons auch für Dritte einzubinden und an den Einnahmen der eigenen Nutzer mitzuverdienen.
Mit der Reverse service integration soll ab Mai damit begonnen werden die Reichweite zu erhöhen indem im Prinzip jede Art von Inhalten Flattr-fähig gemacht werden soll. Den Anfang macht Twitter, so dass in Zukunft jeder Tweet geflatterd werden kann und für den Content-Produzenten, also den Besitzer des Twitter-Accounts, quasi Geld hinterlegt wird, das mit einer Anmeldung bei Flattr abgeholt werden kann. Wie das technisch funktioniert ist noch unklar.
Anfänglich war ich noch etwas skeptisch, ob das Ganze funktionieren kann und habe mich lange zurückgehalten Flattr selber einzubinden. Mittlerweile ist das Konzept aber schon bei so vielen Bloggern angekommen, dass ich denke, dass es sich lohnt und die weitere Verbreitung unterstützenswert ist. Aus diesen Gründen könnt ihr ab sofort auch hier flattern!
Wem Flattr noch gar nichts sagt, sollte schnell dieses Video schauen, sich anmelden und Flattr bei sich einbinden.