Making Of – novum-Cover der Novemberausgabe

Vielleicht habt ihr schon bemerkt, dass ich eine Vorliebe für Making Ofs und Videos habe, die einen kreativen Prozess zeigen, wie z.B. hier, hier oder hier.

Heute gibt es einen Einblick in die Entstehung des Covers für die November-Ausgabe des Magazins novum World of Graphic Design. Als Material dient angestanztes Papier, das dadurch in über tausend Pailletten geteilt wird. So lässt sich das Cover, begleitet durch eine besondere Haptik, in verschiedenste Formen bewegen. Erscheinen wird die Zeitschrift mit 6 Versionen des Covers, immer in unterschiedlichen Farbkombinationen. Mehr dazu im Video.

Hinter der Umsetzung steht das Hamburger Kreativbüro Paperlux.

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Blogmonetarisierung – Mit der eigenen Website Geld verdienen

Mit der eigenen Website Geld verdienen, ein Traum für viele Blogger. Auch wenn nur wenige ihren Blog wirklich hauptberuflich betreiben und davon leben können, ist ein kleines Taschengeld nebenbei, das über das Decken der laufenden Kosten für Domain, Webspace usw. hinaus geht, durchaus realistisch. Mittlerweile steht uns eine Vielzahl verschiedener Möglichkeiten zur Verfügung, Blogs (oder allgemein Websites) zu monetarisieren. In diesem Artikel soll, unabhängig davon, dass die Kommerzialisierung von Blogs für einige ein streitbares Thema ist, ein Überblick über die unterschiedlichen Einnahmequellen gegeben werden.

Die richtigen Einnahmequellen finden

Blog ist nicht gleich Blog und so unterscheidet sich die Blogosphäre in vielen Faktoren, wie z.B. Zielgruppe, bzw. Leserschaft, Themenwahl, Qualität und Quantität der Beiträge, langfristige vs. kurzfristige Themen, Hobby- oder Corporate-Blog, etc.
Eine Universalformel für die perfekte Monetarisierung eines Blogs gibt es nicht und deshalb gilt es, viele Szenarien auszuprobieren, die verschiedenen Möglichkeiten kontinuierlich zu testen und zu optimieren und sich Schritt für Schritt an die beste individuelle Lösung für die eigene Website heran zu arbeiten. Das Repertoire für diese Tests ist groß:

1. Werbeflächen

Der wohl klassischste Weg ist die Vermarktung von Werbeflächen (auf der Website oder im RSS-Feed). Dabei werden vordefinierte Flächen (Maße) für die Platzierung von Werbebannern (animiert und statisch) oder Links zur Verfügung gestellt, die in eigener Verantwortung oder über sogenannte Vermarkter befüllt werden können.

  • Vermarkter: Der bekannteste Vertreter dieser Art ist Google AdSense. Google ermöglicht es Webmastern, auf ihren Websites kontextrelevante Anzeigen aus dem gesamten Google-Werbenetzwerk einzubinden. Der Vorteil liegt ganz klar darin, dass die Einrichtung und Einbindung sehr schnell und kostenlos vorzunehmen ist. Umso schwieriger ist es allerdings, eine optimale Conversion mit diesen Anzeigen zu erreichen. Gerade bei eher geringem Traffic und vielen wiederkehrenden Besuchern sind hohe Einnahmen schwierig zu erreichen. Für das Testen von Werbeflächen (Position, Text oder Bild, Größe usw.) bietet sich Google Adsense allerdings sehr gut an. Weitere Anbieter in diesem Bereich sind z.B. Contaxe und Bidvertiser.
  • Direktvermarktung: Bei der Direktvermarktung läuft die Vermietung von Werbeplätzen ohne Zwischenhändler meist direkt über den Betreiber der Website. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Man kann sich die Werbung aussuchen, die geschaltet werden soll, und behält so die komplette Kontrolle und muss zudem die Einnahmen nicht teilen. Ein Nachteil ist, dass der Verwaltungsaufwand steigt und der Blog oder die Website schon relativ groß und bekannt sein muss, also ein gewisses Maß an Traffic vorweisen sollte, um mögliche Werbepartner gewinnen zu können. Marktplätze, wie z.B. AdShopping oder AdScale, versuchen bei der Suche zu helfen.
    Einen guten Erfahrungsbericht (auch für kleinere Blogs) könnt ihr bei Ralf Bohnert lesen und ein kostenloses eBook zu dem Thema gibt es bei Peer Wandiger.

Die Arten der Werbeplatzvermarktung unterscheiden sich zusätzlich durch verschiedene Vergütungsmodelle:

  • impression-basiert (pay per view): Die Höhe der Bezahlung richtet sich nach der Anzahl der Werbebannereinblendungen (Ad Impressions). Wird heutzutage allerdings nur noch in den seltensten Fällen angeboten.
  • klickbasiert (pay per click): Die Höhe der Bezahlung richtet sich nach der Anzahl der Klicks auf die Werbebanner.
  • lead-/verkaufsbasiert (pay per sale):Bei dieser Vergütungsart wird erst bezahlt, wenn der Nutzer an den Werbepartner weitervermittelt (z.B. durch eine Registrierung) wird oder ein Produkt auf der Zielseite kauft.

Wer die klassischen Werbeflächen als Art der Monetarisierung wählt, sollte sich bewusst sein, dass eine Minderung der Einnahmen durch den sehr verbreitete Einsatz von sogenannten AdBlockern, die verhindern, dass viele Banner eingeblendet werden, einzukalkulieren ist.

2. Affiliate Marketing

Das Affiliate Marketing (oft auch Empfehlungsmarketing genannt) könnte man auch als Unterpunkt der Werbeflächenvermarktung sehen, ich führe es hier aber unter einem eigenen Punkt, da ich eher auf das Prinzip eingehen möchte.

Der Website-Betreiber geht beim Affiliate Marketing eine Partnerschaft mit dem Werbenden (Merchant) ein und erhält für jede Vermittlung oder jeden Verkauf eine Provision. Die Werbung kann über Werbebanner oder normale Text-Links erfolgen. Das bekannteste Beispiel für diese “Partnerschaft” ist wohl das Amazon Partnerprogramm, mittlerweile haben aber sehr viele Unternehmen eigene Partnerprogramme oder sind in großen Affiliate-Netzwerken (Meta-Netzwerken), wie z.b. SuperClix, Zanox oder Bee5, vertreten.
Der Einsatz von Affiliate Marketing lohnt sich besonders für Blogs, die sich auf Themen spezialisiert haben, da die Zielgruppe leichter einzugrenzen ist und so auch die Werbung oder Empfehlungen besser ausgerichtet werden können.

3. Bezahlte Inhalte

  • gesponsorte Artikel und Reviews: Artikel oder Produkttests, die gegen Bezahlung oder andere Gegenleistungen geschrieben werden, sind eine weitere Möglichkeit, Geld mit der eigenen Website zu verdienen. Wie bei der Werbeflächenvermarktung kann man das ganze natürlich selbst in die Hand nehmen, direkt nach dem Vorbild von Daring Fireball, die $5,500 pro Wochen-Sponsor-Artikel verlangen, oder mit Plattformen wie Ebuzzing (Fusion aus Trigami und Ebuzzing) arbeiten, die die Vermittlung zwischen Auftraggeber und Blogger übernehmen.
  • multimediale Inhalte: Neben Artikeln ist für viele Unternehmen besonders die Verbreitung von Video-Inhalten sehr interessant, da oft die Hoffnung besteht, mit viralen Effekten eine enorme Reichweite zu erzielen. Genau darauf spezialisiert haben sich die Plattformen shareifyoulike.com und goviral. Sobald man sich dort mit seinen Kanälen (neben Blogs/Websites auch Facebook, Twitter usw.) anmeldet, bekommt Inhalte vorgeschlagen, die gegen Bezahlung eingebunden, bzw. gepostet, werden können.

Hierbei ist zu beachten, dass entsprechende Artikel immer auch als Werbung, bzw. bezahlte Reviews/Artikel, gekennzeichnet sein sollten, um Ärger zu vermeiden.

4. Linkverkauf

Ein sehr heiß diskutiertes Thema ist und bleibt der Verkauf von Links. Da externe Links maßgeblich das Ranking in Suchmaschinen beeinflussen, sind viele Website-Betreiber dazu bereit, für externe Links zu bezahlen. Bei dieser Methoder ist allerdings Vorsicht geboten, da es Google und Co nicht gerne sehen. Wenn ihr euch dennoch dazu entscheiden solltet, Links zu verkaufen, achtet darauf, dass sie thematisch zu euren eigenen Inhalten passen.

5. Exklusiv-Inhalte (Premium-Bereich/Paywall)

Bei dieser Methode werden Inhalte (alle oder ausgesuchte) so veröffentlicht, dass sie nur gegen Bezahlung konsumiert werden können. Viele Verlage hatten und haben die Hoffnung, durch bezahlte Inhalte eine neue Haupteinnahmequelle zu finden, um neben dem Printbereich auch online Geld zu verdienen. Ob dies wirklich die Rettung ist, darf heute wohl stark bezweifelt werden.
Dass diese Methode aber auch mit Blogs gut funktionieren kann, zeigt Sören Eisenschmidt (eisy), der neben seinem öffentlichen Blog bestimmte Texte im Premium-Bereich anbietet, die meist thematisch etwas tiefer gehen oder praxisnahe Beispiele beinhalten.

6. Spenden

  • Flattr: Den Social-Payment-Service Flattr gibt es nun seit ca. 1,5 Jahren und er ermöglicht es Usern, einen beliebigen monatlichen Beitrag an lohnenswerte Autoren auszuzahlen, ähnlich einer Spende. Wer Geld einnehmen möchte, muss allerdings auch selber “spenden”. (Ich hatte im Rahmen der Republica11 etwas zu Flattr geschrieben)
  • offene Spenden: Gerade wenn Besuchern ein hoher Mehrwert, z.B. Lösungen konkreter Problemen durch Tutorials, Plugins oder Code-Schnipsel, geboten werden kann, sind viele bereit, dafür auch einen Beitrag zu geben. Durch sehr einfache Einbindungsmöglichkeit (z.B. PayPal-Button) ist eine Umsetzung schnell getan. Aber auch hier solltet ihr gut überlegen, da ein Spenden-Button bei eventuell wenig gebotenem Mehrwert auch negative Auswirkungen haben kann.

7. Weitere Möglichkeiten

  • VG Wort: Die VG Wort ist ein Verein, in dem sich Autoren und Verlage zur gemeinsamen Verwertung von Urheberrechten zusammengeschlossen haben. Ähnlich wie die GEMA sammelt dieser Verein Geld aus Zweitnutzungsrechten und schüttet es in einer regulären Ausschüttung und einer Sonderausschüttungan an Autoren aus. Seit einiger Zeit ist über T.O.M. (Texte online melden) auch die Meldung von Texten im Internet möglich. Wie das ganze Prozedere mit der Anmeldung, Einreichung und Ausschüttung genau funktioniert und wieviel dabei heraus springen kann, hat Peer Wandiger von Selbstständig im Netz bereits ausführlich beschrieben.
  • In-Text-Werbung: Bei In-Text-Werbung werden einzelne Wörter innerhalb von Artikeln als spezielle Links gekennzeichnet, die bei Mouseover einen Layer anzeigen. Kurz gesagt handelt es sich um Werbung innerhalb des Content. Für mich ist der Einsatz daher problematisch, denn es beeinflusst die Lesbarkeit und den Textfluss stark negativ und schadet mehr, als dass es nutzt.
  • Produkte verkaufen: Diese Möglichkeit ist abhängig vom Thema und den Möglichkeiten, rund um das eigene Themengebiet weitere Produkte, wie z.B. eBooks oder Themes, anbieten zu können. Wenn mit dem eigenen Blog aber schon eine starke “Marke” aufgebaut wurde, lässt sich so oft schnell ein hoher Nebenverdienst erreichen.

Ich hoffe, ich konnte mit dieser Auflistung einen guten Überblick über die vielen verschiedenen Wege, Geld im Internet und mit der eigenen Website zu verdienen, geben. Ich bin sicher, dass es noch weitere Möglichkeiten gibt und ich würde mich freuen, wenn ihr vielleicht aus eigenen Erfahrungen Ergänzungen und Vorschläge habt, die hier mit aufgeführt werden können.

Das Foto stammt von AMagill.

Ein Blick in das Arbeitszimmer von John Kascht

Ich bin kein guter Zeichner, obwohl ich es sehr gerne sein würde. Gerne schaue ich aber stundenlang Leuten zu, die davon wirklich etwas verstehen. Ich bin fasziniert von dem komplexen Entstehungsprozess der hinter beeindruckenden kreativen Ergebnissen steckt und so habe ich mit Genuss dieses Behind-the-scenes-Video geschaut, das den Karikaturist John Kascht bei seiner wirklich akribischen Arbeit für eine Karikatur von Conan O’Brien zeigt. Danke an UARRR für den Tipp.

Typografie + Linoldruck = ♥

Ich wusste bisher zwar was Linoldruck ist, konnte dem Ganzen aber nicht so viel abgewinnen und fand die Bilder, die man meistens sieht, nicht sehr ansprechend. Erst seit ein paar Wochen, als meine Freundin ein Linol-Set bestellte und ich es selbst ausprobiert habe, bin ich echt ein Fan dieser Schnitzerei geworden.
Für ein Typo-Poster (Aufgabe im Typografie-Unterricht) konnte ich die Technik dann gleich anwenden und musste feststellen, was für eine Fummelei das Ausschneiden der einzelnen Buchstaben mit einem Linolmesser ist und wieviel Geduld man dafür aufbringen muss. Doch letztendlich hatten sich die Anstrengungen gelohnt, denn das Ergebnis war wirklich beeindruckend und das Gefühl, ein selbst gedrucktes Poster in der Hand zu halten, ist echt toll, wenn man größtenteils nur digital arbeitet.

Seit ich jetzt in der letzten Woche auf dieses Video von Fountain Type gestoßen bin, die ihre neue Typeface Aria mit einem Linoldruck-Poster vorstellen, bin ich absolut sicher, dass mein Poster nicht das letzte Projekt mit Linolplatte und Skalpell gewesen ist.

David Meldrums illustrierte Mahlzeiten

Der Illustrator und Grafikdesigner David Meldrums ist seit einem seiner letzten Projekte auch bekannt als der Food Illustrator. Im Juni 2010 nahm er sich vor, alles, was er täglich im Zeitraum eines Jahres trinken und essen würde, zu illustrieren. Für die Collagen nutzte er verschiedene Techniken wie Acryl- oder Wasserfarben, Feder und Tinte.

Herausgekommen ist nicht nur ein wirklich sehenswertes Kunstwerk sondern auch ein spannendes kulinarisches Tagebuch. In der ARCH 402 Gallery in London waren alle seine 356 Bilder bereits in einer Ausstellung zu bestaunen, ich hoffe, dass es dazu bald weitere Gelegenheiten geben wird.

Details machen den Unterschied – Die duftende Bahnhofsunterführung

Es sind oft kleine Details, die das Gefühl beim Umgang mit bestimmten Gegenständen, Diensten oder Umgebungen (im digitalen Bereich meist User Experience genannt) ins Positive oder Negative tendieren lassen. Das gilt in nahezu allen Bereichen des Lebens. Manchmal sind sie nicht auf den ersten Blick erkennbar und lassen sich nicht richtig erklären, sie wirken eher unterbewusst.

Ein gutes Beispiel dafür liegt direkt vor meiner Haustür – eine unscheinbare Bahnhofsunterführung. Obwohl ich fast täglich durch diese gehe, ist mir erst vor kurzer Zeit bewusst aufgefallen, dass ein bestimmtes Detail die Benutzung sehr viel angenehmer macht als bei anderen Unterführungen. In den meisten Fällen kommen wohl Gerüche (oder besser Gestank) nach Urin, Bier oder Rauch und eine düstere, eher ungemütliche Atmosphäre in den Sinn, wenn man an Bahnhofsunterführungen denkt. Hier in Stade ist das etwas anders. Sobald man die Unterführung betritt erreichen Gerüche nach frisch gewaschener Wäsche die Nase. Die ersten Male dachte ich, hier wäre eine Einkaufstüte samt Waschmittel-Box aufgeplatzt, aber bei genauerem Hinschauen sieht man an den Wänden diese Boxen (siehe Bild unten), die für den Duft verantwortlich sind. Eine simple Idee mit großer Wirkung, denn mittlerweile gehe ich sogar ganz gerne durch diese Unterführung, da ich immer an eine Waschküchenatmosphäre erinnert werde und diesen Geruch nach Wäsche liebe.


Das Beispiel, vielleicht gerade weil es um ein ganz normales alltägliches Problem geht, verdeutlicht ziemlich gut, dass teilweise relativ winzige Details, unabhängig vom Themengebiet, eine Nutzungserfahrung komplett umkehren können. Jeder von uns wird diese Details kennen, nicht jedem wird sofort eines einfallen, da sie, wie oben schon beschrieben, eher wirken ohne dabei aufzufallen. Aber bei jedem Projekt, egal in welcher Branche, hilft es ungemein, sich diesen Umstand immer wieder vor Augen zu führen, weil es sich letztendlich lohnt. Die Liebe zum Detail wird in fast allen Fällen von Kunden, Partnern, Nutzern oder Chefs gewürdigt und honoriert.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit bestimmten Details gemacht, die den Ausschlag zu positiven oder negativen Erfahrungen mit Produkten geben? Seid ihr detailverliebt oder sind die kleinen Dinge, die oft die meiste Zeit fressen, für euch eher lästig?

Swedish Design Award 2010/2011 – Ausstellung in Hamburg


Noch bis Mitte September ist die Design S/Swedish Design Award 2010/2011-Ausstellung in Hamburg zu sehen. Design S ist Schwedens bedeutendster Preis für Design, der in diesem Jahr unter dem Motto “Nachhaltigkeit” kreatives und innovatives Design prämiert. Die Ausstellung findet in Hamburg im Rahmen als “European Green Capital 2011” statt und wird in fünf Einkaufszentren unterwegs sein. Die genauen Orte und Termin gibts hier. Ich war heute in der Europa-Passage und habe mir ein paar Objekte genauer angeschaut und kann sagen, es lohnt sich. Zu empfehlen sind auch die Führungen, die jeweils drei mal pro Tag um 14, 15 und 16 Uhr angeboten werden.
Eine Liste aller nominierten und prämierten Arbeiten findet ihr auf der Award-Website oder im Ausstellungskatalog, ein paar Beispiele gibt es aber schon mal hier:

LA BIENNALE DI VENEZIA
Auftraggeber / La Biennale di Venezia
Design / Stockholm Design Lab


Botanic
Auftraggeber / Bolon
Design / Bolon


The Harry Stool
Auftraggeber / Massproductions
Design / Chris Martin


Ogle
Auftraggeber / Ateljé Lyktan
Design / Form Us With Love


Verdandi
Auftraggeber / Semcon
Design / Semcon Design

Ein Muss für Typo-Fans: Samy Deluxe – Poesie Album


Seit ein paar Tagen gibt es mit Schwarz Weiss* nach über zwei Jahren wieder eine neue Platte von Samy Deluxe und ich muss sagen, ihm ist da wirklich ein richtig gutes Album gelungen. Für die Design- und Typographiefans unter euch, die mit Hip Hop nicht ganz so viel anfangen können, wird höchstwahrscheinlich trotzdem etwas dabei sein. Ihr solltet euch nämlich dringend das Video zu “Poesie Album” (Ich hoffe, ihr werdet von der üblen Nestle-Werbung verschont) anschauen.


Genau wie der Liedtext, steckt das Video voller liebevoll gestalteten Details, die man erst nach mehrmaligem Sehen, bzw. Hören, erkennt. Ich hab es mir jetzt bestimmt 5 mal hintereinander angeschaut und das Video und die Musik dazu werden immer cooler und cooler. Ich bin echt tief beeinruckt von der Umsetzung und gratuliere allen Beteiligten zu diesem Kunstwerk.

Einen richtig guten Eindruck von der Arbeit hinter dem Clip und den ganzen versteckten Details verschafft das Making Of, das ich euch hiermit auch wärmstens ans Herz lege:


*Affiliate-Link

Internationales Webdesign – manchmal ist hässlich auch schön! (Gastartikel)

Für manch einen westeuropäischen Webdesigner sind einige gern genutzte chinesische Websites eine Art Kulturschock. Überall blinken Banner, grelle Farben stechen ihm ins Auge und er wendet sich mit Grauen ab. Wer Beweise für solche Aussagen benötigt, möge sich chinesische Seiten wie Sina.com.cn oder die Jobbörse 51job.com ansehen. „Andere Länder, andere Sitten, anderes Webdesign“ – wer nur Websites für deutsche Zielgruppen erstellt, mag es bei solch einem Satz belassen und sich anderen Dingen widmen.

Wer allerdings für internationale Kunden Websites entwickelt, sollte sich vielleicht doch eingehender damit beschäftigen, was im jeweiligen Zielland als gutes und attraktives Webdesign gilt. Dabei stößt er dann auch unweigerlich auf kulturelle Unterschiede im Allgemeinen sowie auf die Frage, inwieweit ehemals definierte Unterschiede mit Bezug auf Webdesign heute noch gelten. Die Sache ist ein bisschen kompliziert.

Klarheit braucht nicht jeder!

Kulturmodelle sprechen eine deutliche Sprache: In westeuropäischen Ländern sind klare Aussagen, etwa klar und deutlich ausgesprochene Kritik, vielfach positiv besetzt. Chinesen und Japaner lieben diese direkte Sprache häufig viel weniger. Direkte Kritik brüskiert schnell, man umschreibt viele Dinge eher, als sie „klar beim Namen“ zu nennen. Ist das so? Es ist wohl zumindest etwas dran! Was das mit Webdesign zu tun hat? Nun, auch Designsprache ist kulturell verankert und weist teils durchaus ähnliche Unterschiede auf.

  • Wo westeuropäische Website-Besucher Wert auf Klarheit und Übersicht einer Website legen, kann etwa für chinesische Internetnutzer eine für europäische Augen unübersichtliche Seitenstruktur durchaus die richtige Wahl beim Webdesign sein. Ein Mehr an Fotos, mehr visuelle, blinkende Elemente zeichnen oftmals chinesische Websites aus. Auch bei der Navigation durch die Seite dürfte manch einem Europäer bei chinesischen Websites die Klarheit fehlen. Wer die Unterschiede nochmals illustrieren möchte, mag sich einerseits die deutsche McDonalds-Seite Mcdonalds.de und andererseits ihr chinesisches Pendant Mcdonalds.com.cn ansehen. Letztlich gilt: Eine chinesische Website muss einem Europäer nicht unbedingt gefallen. Dass sie der chinesischen Zielgruppe gefällt, ist sehr viel wichtiger.
  • Andererseits sagt etwa Medienmacher David Hiebaum in seinem Online-Leitfaden „website usability in China“, dass sich Seiten mit westlichem Designstil eines größeren Vertrauens bei chinesischen Internetnutzern erfreuen. Das steht konträr zu einigen der oben genannten Informationen und verwirrt etwas.

Genau hier zeigt sich die Schwierigkeit, der deutsche Webdesigner bei der Produktion von Websites für Besucher aus einem anderen Kulturraum stets ausgesetzt sind. Kultur ist nicht statisch, vielmehr stets in Entwicklung. Was dem Chinesen gefällt, ist angesichts über einer Milliarde individueller Chinesen schwierig zu definieren, auch wenn Individualität allgemeinen in der chinesischen Kulturtradition weniger Bedeutung hat als in der westlichen. Und was Chinesen wichtig, gut, attraktiv finden, ändert sich bei ihnen ebenso im Lauf der Zeit wie bei Deutschen, US-Amerikanern, Nigerianern, Australiern und Brasilianern.

Die Sache mit den Farben

Farbsymbolik und -nutzung unterscheidet sich zwischen den Kulturräumen. Grün ist etwa in vielen islamischen Ländern religiösen Inhalten vorbehalten und man würde viele Menschen verärgern, wenn man die Farbe für eine Seite mit kommerziellen Inhalten verwendet. Hier kommt man schnell in den Bereich der von Kulturen definierten Tabus, die über die Frage kultureller Unterschiede hinausgehen. Wer in solchen Bereichen Fehler macht, gefährdet unter Umständen ganze Projekte.

Farbsymbolik: Die teils unterschiedliche Farbsymbolik in verschiedenen Ländern nicht zu beachten, ist da oftmals weniger folgenreich. Dennoch sollten international agierende Webdesigner wissen, dass Weiß zwar in der westlichen Kultur für Reinheit steht, in alter chinesischer Kulturtradition aber eher mit Alter oder auch Herbst und bisweilen Trauer verbunden ist. Zumindest weiß man dann, dass eine Frau im eleganten weißen Kleid einen Chinesen nicht zwangsläufig an Hochzeiten erinnert.

Internationales Webdesign zwischen Stereotypen und Ignoranz.

Wer eine Website für chinesische Internetnutzer oder die irgendeines anderen fremdsprachigen Landes entwickelt, das er nicht wirklich kennt, kommt nicht umhin, sich mit der Kultur des Landes im Hier und Jetzt zu beschäftigen. Kulturelle Unterschiede zu ignorieren, ist selten ein guter Weg. Kulturmodelle aus der Anthropologie können erste Ansätze bieten, dürfen aber nicht dazu verführen, in Stereotype zu verfallen (alle Chinesen lieben Blinkendes). Gut sind Erfahrungsberichte von Designern, die bereits seit längerer Zeit Websites für Internetnutzer des jeweiligen Landes entwickeln. Noch besser ist die Kooperation mit Menschen, die im Land Zuhause sind und vielleicht täglich Websites in der jeweiligen Sprache im Internet besuchen. Das schafft den nötigen Abstand zu eigenen Vorstellungen von „hässlich“ und „schön“ und lässt einen in eine Kultur eintauchen, in der viele Menschen Dinge vielleicht ganz anders sehen.

Über den Autor: Christian Arno ist Gründer und Geschäftsführer des internationalen Übersetzungsbüro Lingo24, der auf drei Kontinenten tätig ist. Folge Lingo24 auf Twitter.

Zeeman überrascht mit Guerrilla Aktion auf der Amsterdam Fashion Week

In der letzten Woche sorgte der niederländische Hersteller von Discount-Kleidung Zeeman auf der Amsterdam International Fashion Week für großes Aufsehen. Mit dem fiktiven Newcomer-Luxus-Modelabel FRANK initiierte man eine aufwändig geplante Modenshow und konnte das Publikum mit den gezeigten Designs überzeugen. Erst am Ende wurde aufgelöst, dass Zeeman hinter der Marke FRANK, der Kollektion und der Show steckte.

Angeblich wussten nur 5 Mitarbeiter, die mithilfe vieler Freelancer das Label FRANK erfanden und die gesamte Show planten, über die Guerilla-Aktion bescheid. Ohne, dass im Vorfeld Information durchgesickert waren, ist Zeeman damit wirklich eine geniale Umsetzung einer guten Idee gelungen, die auch medial ein voller Erfolg wurde. Unzählige Tweets, Blogs und die größte niederländische Zeitung De Telegraaf berichteten und stahlen so den anderen Labels mit dem Motto “Gute Mode muss nicht teuer sein” im wahrsten Sinne des Wortes die Show.

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