Ich kenne Martin Wolf nicht persönlich, lese aber gerne seinen Blog visuelleGedanken.de, auf dem mir heute sein Artikel Ich bin irgendwas dazwischen. Gedanken aus dem Leben. (Lesen!) besonders aufgefallen ist. Er spricht mir fast von der ersten bis zur letzten Zeile aus der Seele. Unsere Interessen scheinen sehr ähnlich zu sein. Ich könnte den Text quasi einfach markieren, kopieren und hier veröffentlichen. Martin beschreibt, wie es ihm schwerfällt, sich selbst einzuordnen, seine Interessen und Fähigkeiten in eine Berufsbezeichnung zu pressen, sich auf Kreativität, Handwerk oder Technik festzulegen oder den Nerd mit Sportlichem zu verbinden.
Ähnlich wie Markus Reuter fand ich es erst schade, dass Martin die Kommentare unter dem Artikel deaktiviert hat. Andererseits wäre der Mehrwert eines Kommentars von mir à la “geht mir genauso” überschaubar und so folge ich Markus’ Beispiel und halte meine Gedanken in einem eigenen Artikel fest.
Wie schon gesagt, ich kann den Artikel so absolut unterschreiben und kenne dieses “dazwischen sein” irgendwie ganz gut. Meine Interessen überschneiden sich im Privaten und Beruflichen stark und lassen sich schwer in einer Aufgabe oder einer Bezeichnung vereinen. Schon mein Studium war, wie uns gesagt wurde, eine Ausbildung zum Generealisten. In Vorlesungen aus den Bereichen Marketing, Informatik, Gestaltung und Technik habe ich einiges gelernt, aber eben viel auch nur oberflächlich kennen gelernt. Wir sollten alle Welten verstehen können und so die idealen Vermittler werden.
Auch meine erste Arbeitsstation, eine Agentur in Hamburg, bot mir die Chance, mich nicht festlegen zu müssen und mich in vielen Bereichen auszuprobieren und weiterbilden zu können. Über eine konkrete Bezeichnung für das, was ich dort machte, musste ich jedes Mal neu überlegen, wenn ich nach meiner Arbeit gefragt wurde.
Weil ich mich nicht festlegen möchte und noch mehr lernen will, da ich mich noch nicht fertig ausgebildet fühle, wollte ich Veränderungen.
Manchmal stört mich mein vielseitiges Interesse und ich denke, dass die Situation, selbst nicht zu wissen, welcher Gruppe man angehören, auf was man sich spezialisieren oder welche Wege man gehen möchte, aufhält und mich daran hindert, in einer Sache wirklich richtig gut zu werden. Manchmal denke ich aber auch, dass die Offenheit, die Neugier, das Ausprobieren, das “über den Tellerrand schauen”, das Genießen, der Austausch und einfach das zu machen, was mir Spaß macht, gerade das ist, was mich weiter bringt und mich bis hier hin gebracht hat. Ich bin zufrieden und vielleicht will ich einfach irgendwas dazwischen sein.
Sehr cool! Freut mich zu sehen, dass es anderen ähnlich geht! Schon Blogpost, und gut geschrieben!
Sehr schön geschriebener Blogpost, da schließe ich mich meinem Vorredner an. Da bekomme ich natürlich Lust den Bezugspunkt zu lesen und werde das auch tun. Mir geht es sehr ähnlich und so mancher Satz beginnt mit “also eigentlich mach ich zwar das, aber andererseits…”…
Ich freue mich sehr, dass du einen Blogeintrag dazu geschrieben hast. Das war unter Anderem meine Hoffnung beim Abstellen der Kommentare. :)
Schon interessant, was deaktivierte Kommentare so anstellen können :) Deine Hoffnungen wurden ja gut erfüllt. Gerade bei so einem Thema, bei dem man schon ausführlich zur eigenen Situation Stellung nehmen kann/sollte, bietet sich das natürlich an.