Seit dem 31. Juli hängen deutschlandweit Plakate der Stadt Konstanz, der Stadt zum See und mit Eliteuni. Plakate, die das Stadtmarketing Konstanz stolz präsentierte und ihnen bescheinigt “auf eine schlichte, aber zugleich pfiffig eingängige Art und Weise” zum Ausdruck zu bringen, was Konstanz ausmacht. Das mag durchaus wahr sein!
Aber nicht nur schlicht und pfiffig, “sondern darüber hinaus auch als Stätte für Spitzenforschung und innovative Technologien und Wirtschaftsunternehmen” soll sich Konstanz zeigen. Mit dem Slogan “Stadt am H2O” setzt man auf die Verbindung von dem was Konstanz unter anderem sehr bekannt macht, dem Bodensee, und der Wissenschaft. Dazu möchte man laut Pressemitteilung auch einen Bezug zum „Jahr der Wissenschaft 2009“ herstellen.
Ganz genau hat sich vor lauter Vorfreude aber wohl keines der Jury-Mitglieder das Plakat angeschaut. Niemandem ist nämlich aufgefallen, dass die chemischen Verbindungen, die die Konturen des Bodensees füllen (s. unteres Bild), eher dem giftigen und krebseregenden Gas Formaldehyd ähneln als den Verbindungen von Wasser-Molekülen. Die Stadt zum giftigen See. So hat man sich das sicher nicht vorgestellt.
Zugegeben, mir und wahrscheinlich allen anderen Nicht-Chemikern, wäre dieser unglückliche Fehler ebenfalls nicht aufgefallen, auch jetzt nicht. Dennoch passt es nicht ganz in das Bild, was man mit der Stadtmarketing Kampagne von Konstanz vermitteln wollte. Wissenschaftler lieben (zu recht) die Korrektheit…
Aber auch mit dem Patzer halte ich die Idee keinesfalls für schlecht.
Das Plakat-Motiv entstand in einem Wettbewerb unter Studenten der “Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz” und stammt von Harald Czogalla.
via Spiegel Online – Peinliche Werbeplakate / Wir können alles. Außer Chemie.