Am 1. Oktober hat die Deutsche Bahn angefangen ein neues User Interface, das schon auf der Innotrans vorgestellt wurde, auf alle Fahrkartenautomaten zu spielen. Mittlerweile müsste das Design bundesweit an allen Bahnhöfen zu sehen sein. Da es sich nicht nur um ein paar kleine Korrekturen und Anpassungen handelt, sondern um ein komplett neues Design, möchte ich hier ein paar erste Eindrücke schildern und ein paar Bilder zeigen. Bei den Bildern muss ich mich allerdings für die Qualität entschuldigen, da ich gestern leider nur mein iPhone zur Hand hatte. Die Änderungen sollten aber deutlich genug erkennbar sein.
Farben
Man hat sich vom dominierenden Dunkelblau im Hintergrund verabschiedet und setzt jetzt auf Grau und Weiß als Hauptfarben. Für Button-Variationen kommen zudem noch Rot (ausgewählter Status) und Grün (wichtige weiterführende Elemente) zum Einsatz.
Der Kontrast leidet durch die neue Farbwahl leider etwas. Gerade bei starkem Lichteinfall wird es wahrscheinlich Probleme mit der Lesbarkeit geben.
Stil
Der alten Benutzeroberfläche sah man ihr Alter durchaus an. Das neue Design kommt modern und schlicht daher. Für die dreidimensionale Erscheinung der Buttons sorgen nicht mehr abgeflachte Kanten sondern Schatten und Farbverläufe. Insgesamt wirkt das ganze Interface nicht mehr so klobig und kühl sondern viel weicher und freundlicher als zuvor. Dazu tragen auch die runden Ecken bei. Ab sofort stellen Lightboxen Informationen zu einzelnen Funktionen dar (über die i-Buttons erreichbar).
Funktionen und Struktur
Funktional und strukturell hat sich kaum etwas geändert. Wer schon öfter DB-Automaten bedient hat, muss sich auf keine großen Änderungen gefasst machen und wird sich auch weiterhin schnell zurechtfinden. Ich habe nicht alle Funktionen getestet, sondern nur den Verlauf eines Fahrkartenkaufs durchgespielte.
Fazit
Aus meiner Sicht war eine so drastische Veränderung des Design nicht unbedingt notwendig, auch wenn die alte Oberfläche optisch natürlich überholt schien. Das Redesign ist zwar durchaus gut gelungen, aber ohne die Usability spürbar zu verbessern. Was meint ihr, ist die Neugestaltung des User Interfaces gerechtfertigt oder vollkommen überflüssig?
Nun aber zu den Bildern:
Auf der Seite der Deutschen Bahn gibt es jetzt eine Einführung in das neue Interface.
Ich habe mir das ganze in Frankfurt am HBF angeschaut. Das neue UI ist schöner und übersichtlicher. Man kann auch einfach anhand der Tabs oben wieder an den Anfang springen und muss nicht über den “Zurück Button” gehen. Also am UI gemessen eine Verbesserung… aber ein Automat, an dem ich es getestet habe, schien mit einem alten Rechner ausgestattet zu sein. Die Wechsel zwischen den Screens haben extrem lang gedauert. Auf einem anderen Automaten ging es flüssiger aber immer noch nicht flüssig genug. Das ist das was mich immer schon an den Automaten gestört hat. Die Performance. Die User Experience hat sich nicht wirklich verbessert. Was ich an dem Automaten will ist so schnell wie möglich mein Ticket zu bekommen. Auf einige Effekte hätte man verzichten können. Und man hätte den Automaten vor schnellere Prozessoren und Anbindungen spendieren müssen. Das hätte zu einer bessere UX beigetragen. Eine Ferrari mit einem Fiat Motor bringt nix.
Ich habe das neue UI noch nicht selbst getestet. Auf den ersten Blick sieht das nach Verbesserung aus und die Tabs sind da sicher ein Schritt, wie Tamim schon bemerkt. Was ich allerdings schon beim Lesen des Artikels gedacht habe ist, dass die User Experience mit der Reaktionsgeschwindigkeit der Automaten steht und fällt. Das war bislang nämlich das größte Ärgernis. Tamims Kommentar bestärkt mich da noch, ein schöneres UI hilft wenig, wenn die Interaktion nicht die erwartete Reaktionszeit hat.
Danke Indra und Tamim für eure Kommentare. Die neue Navigationsmöglichkeit über Tabs ist in der Tat eine sehr gute Verbesserung, die ich übersehen habe (werde ich nachtragen).
Das Problem mit der schlechten Performance habe ich leider auch schon an anderen Stellen im Netz gelesen. Da sollte die Bahn dringend nachbessern. Wie ihr schon bemerkt habt, hilft da auch kein schöneres User Interface, um die UX zu verbessern.
Was mich genervt hat, war, dass beim Eintippen eines Zielbahnhofs alle nicht ‘genutzten’ Buchstaben der qwertzu-Tastatur ausgeblendet werden (man stelle sich das mal auf dem heimischen Keyboard vor …) – hier wär vllt. ‘ne Autovervollständigung sinnvoller gewesen.
Ansonsten natürlich schicker anzusehen als die Vorgängerversion.