Muss Design begründbar sein?

desin-work-justification

Ich bin mir nicht sicher. Ich möchte hier diesmal weniger meine eigene Meinung kundtun, sondern viel eher mit euch zusammen diskutieren. Gestern bin ich auf den Artikel Design work is 50% visual, 50% justification von Laura Kalbag gestoßen und bin ins Grübeln gekommen. Ich vermute (Ich bin mir sogar relativ sicher), dass es ganz vielen so geht.
Muss Design immer begründbar sein? Muss ich jede Entscheidung, jede Farbe, jede Form begründen können? Ich glaube, dass viele Probleme mit Kunden, die wir als Designer so oft beschreiben, dadurch entstehen, dass dem Kunden nicht immer erklärt werden kann, auf welcher Basis Entscheidungen getroffen wurden oder welche Ziele mit bestimmten Entscheidungen verfolgt werden.

“[…] but it’s also incredibly difficult to disagree with a design element when someone has given you a very good logical reason why it works.”

“I think a designer should be able to tell a client the reasoning behind their design decisions. There’s nothing worse than the ‘professional’ who says “I like it best like this and I’m the professional so you should respect my opinion.” Of course, everybody has their own preferences, theories and leanings, but if you can’t come up with a reason beyond “I like it” or “everybody’s doing it”, then what service are you actually providing?”

Ich habe selber das Gefühl, dass ich viel zu oft einfach aus dem Bauch heraus entscheide und dann nach einer Begründung suche, wenn es gilt, das Design zu “erklären”.

“I believe a huge part of your ability as a designer is understanding why you do what you do. In order to create an appropriate and usable design, you’ve got to be able to do better than ‘pretty’.”

Genau wie Laura denke ich, dass ein Designer verstehen sollte, aus welchem Grund welche Gestaltungsregeln oder -elemente wann eingesetzt werden und was sie zur Lösung einer Herausforderung beitragen können. Es geht nicht nur darum, etwas “schön” zu machen, es geht darum, das Nutzungserlebnis (User Experience) zu verbessern.

Ich würde zu dieser Frage super gerne auch eure Meinungen hören, bzw. lesen. Was denkt ihr, geht es um rationale Entscheidungen oder sollte man Design als emotionales Thema betrachten, wo es um Ästethik und subjektive Ansichten geht.

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Ich heiße Niclas Hellberg, komme aus Hamburg und arbeite momentan als Interaction Designer bei XING und Traumhaftes Italien. href="http://twitter.com">Twitter

3 comments Write a comment

  1. Hey!

    Thanks for your points, I had to translate your post using Google, so I hope I understood.

    I agree, it can be easy to design with gut feeling, but as long as you *can* justify those seemingly instinctive feelings (which are really probably a combination of experience, learning and subconscious decisions) then I think it can help you further understand your own ability to design.

  2. Hallo Niclas, ich denke ja, (Web) Design muss begründbar sein. Die Frage ist, wie die Begründung im Detail aussieht. Ein Gestaltungsraster, den Aufbau der wichtigsten Elemente einer Seite, … muss man IMO im Detail begründen können.
    Auch, ob eine Linie zwischen die Elemente gehört oder nicht.
    Trotzdem gibt es noch genug Bauchentscheidungen im Design, die man IMO auch gut mit “weil es in diesem kontext gut aussah und funktioniert hat” begründen kann. Ob dann auch andere Lösungen funktionieren, muss man im Gespräch rausfinden.
    Ich habe häufig im Dialog mit Kunden erlebt, dass sich Design zu besseren entwickelt hat, durch das Argumentieren beider Seiten…

  3. Hey Laura, thank you for your comment! :) I’m totally with you! To grow as a designer you need to know what to do and why.

    Danke auch Tobias für deinen Kommentar. Ich denke auch, dass es da kein “ganz oder gar nicht” und “schwarz oder weiss” gibt, sondern, dass da viel Erfahrung hinter steckt. Design ist eben auch mit Gefühl verbunden und beruht nicht nur auf Fakten. Vorteile bringen begründbare Design aber auf jeden Fall :)

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