Als ich gerade den Artikel Designing in the open von Ryan im 37Signals-Blog las, musste ich ein wenig schmunzeln, denn die Beschreibung von uns Designern im ersten Teil des Textes kommt der Realität sehr nahe. Wir geben dem Designen etwas Mysteriöses, verstecken uns stundenlang hinter unseren riesigen Bildschirmen und präsentieren ab und zu Ergebnisse unserer geheimnisvollen Arbeit. Wenn aber jemand unangemeldet über unsere Schulter schaut, dann “experemtieren wir gerade nur etwas herum” und beteuern, dass der momentan auf dem Bildschirm zu sehende Entwurf den beurteilungswürdigen Status noch gar nicht erreicht hätte.
Tatsächlich finde ich den Ansatz, den Designprozess offener zu gestalten, ziemlich spannend. In der unkommentierten Fassung von Ryans Text kommt seine Vorschlag etwas falsch rüber, wie einige Kommentare, z.B. der von Andy Rutledge, erahnen lassen. Gemeint ist wohl nicht, dass nun reine Projektmanager den Designprozess steuern, sondern, dass Designer als Projektleitende in kürzeren Feedbackrunden Schwächen/Stärken mit anderen Designern herausarbeiten.
Ob so letztendlich wirklich bessere Ergebnisse erzielt werden, ist natürlich schwer zu sagen, zuviele Faktoren wie Projektart, Teamzusammensetzung und einzelne Persönlichkeiten spielen dabei eine Rolle. Ausprobieren würde ich es dennoch gerne, da ich glaube, dass der Lerneffekt für alle Beteiligten durch die Teamarbeit und eventuell verstärkt geforderte Rechtfertigung von Designentscheidungen sehr groß ist.